Einspruch !
Digitalisierung an Schulen? Ein Elend.
Wer von euch kennt einen Großbetrieb, der die Vernetzung der Büros für 500 Mitarbeiter über 8 WLAN-Router bewerkstelligt? Lachhaft.
In den meisten Hotels, an deren Vernetzung sich die "IT-Spezialisten" bei der Vernetzung orientieren, reicht die Bandbreite nicht aus, um 10 Kunden auf einem Flur zu versorgen.
In meiner Zeit als Sysadmin habe ich mehrere angestellte "EDV-Spezialisten" der Stadt erlebt. Die kannten sich mit Serversoftware von Windows für Großfirmen und Verwaltungen aus.
Die Anforderungen dort sind jedoch mit Schulen nicht vergleichbar. Das sind komplett verschiedene Galaxien mit unterschiedlichen Gesetzen.
Und verschiedenen Sonnensystemen für die verschiedenen Schularten.
Die Jungs, die für die Stadt diesen Betreuungsjob für die Schulen übernommen haben (und nebenbei - oder vorwiegend die Verwaltungs-EDV zu betreuen hatten) haben meistens nach der Einarbeitungszeit entnervt den Job gewechselt und sich in der Industrie beworben. So viel Vielfalt war denen zuviel.
Und Firmen, die vor Ort haben die Schulserver betreut haben, haben die Systeme so abgesichert, dass über mehrere Jahre keine Updates und Softwareinstallationen mehr erfolgt sind - weil jede Anfrage eine Rechnung nach sich zog, die den Schuletat massiv belastet hatte.
Gut - wir haben mit der Musterlösung des Landes das Netz selbst gemanaged. Das lief (wenn man von der mangelnden Entlastung für diese Tätigkeit absieht) dank Musterlösung ganz gut.
Nun werden jedoch an Schulen IPads im Klassensatz angeschafft und - weil eine Verkabelung der Klassenzimmer zu teuer und zu aufwändig erscheint (sic!) - WLAN-Router wie in Hotels in den Fluren installiert.
Das kann nicht funktionieren. Denn Schulen weisen gegenüber Bürogebäuden eine Besonderheit auf: Sie mussten erdbebensicher gebaut werden.
Daher befindet sich in den Wänden und Decken eine robustere Stahlarmierung als in "normalen" Gebäuden - wodurch Klassenzimmer zu Faraday'schen Käfigen werden - die elektromagnetische Strahlung abhalten.
Und die "Spezialisten" wundern sich ... und die "Kunden" sowieso.
Die Errungenschaften und Erkenntnisse aus vielen Jahren Schulserverentwicklung wurden in die Tonne getreten - weil der Gemüsehändler das sowieso viel einfacher und besser löst.
Lösung:
Alle Klassenräume müssen (wie ehedem) per Kabel vernetzt werden. Wird dort der WLAN-Router im Klassenraum angesteckt, ist die Signalstärke hoch - bei gleichzeitig minimierter Strahlung (weil das Teil nicht bis an die Leistungsgrenze powern muss, um die Anfragen beantworten zu können). Gleichzeitig kann die Strahlenbelastung minimiert werden - weil das Teil bei Nichtgebrauch einfach vom Stromnetz getrennt wird.
Keine Billig-Bastellösungen mit WLAN-Accesspoints im Flur, sondern Gigabit-Verkabelung aller Räume!
Kein BYOD ("bring your own device"), sondern gute Maschinen, die ein paar Jahre zuverlässig funktionieren.
Da muss man dem Kämmerer verklickern, was "gute" Ausstattung für Schulen bedeutet - und dass sich durch intelligente Lösungen die benötigten Finanzen letztendlich amortisieren - weil nicht bereits nach Monaten nachgebessert werden muss.
Lasst euch auch keine Netzwerkbetriebssysteme andrehen, die in Firmen GANZ TOLL funktionieren. Schulen sind keine Firmen.
Begründung:
In Schulen sitzen in einer Woche bis zu 100 verschiedene Schüler abwechselnd an EINEM Rechner, spielen rum und verstellen die Einstellungen. Klar - das kann man blockieren.
Dann kann man den Schülern jedoch nicht mehr beibringen, wie die Nutzung des Systems und der Programme sinnvoll funktioniert. Und das ist Aufgabe des EDV-Unterrichts.
WLAN mit BYOD ist für jeden, der damit unterrichten muss, eine Zumutung und nur zum Herumsurfen brauchbar. Vernünftiger EDV-Unterricht kann damit nicht geleistet werden, kein Lehrer kann die Schülern in diesem System-Zoo unterstützen.
Für einen vernünftigen EDV-Unterricht müssen klonbare Rechner/Tablets mit identischer Ausstattung vorhanden sein, die sich auch auf Knopfdruck in einen definierten Soll-Zustand zurücksetzen lassen, damit die gleichartige Oberfläche gewahrt bleibt.
Gleichzeitig benötigen alle Schüler einen Ablageort auf dem Server, sowie ein gemeinsames Tauschverzeichnis (das bei Klassenarbeiten vom Lehrer abgeschaltet werden kann)
Letzteres wäre auch mit WLAN leistbar - aber: Versucht mal, über WLAN auf alle Geräte der Schule eine neue JAVA-Version, ein Bugfix usw. aufzuspielen. Das kann nur über Kabel vernünftig und stabil funktionieren.
Wer dann im Klassenzimmer 20 Laptops gleichzeitig nutzen möchte, steckt im Zimmer den Accesspoint in die Dose - und es kann losgehen.
Wenn der Systemadmin die Geräte mit frischer Software bestücken will, steckt er den 20-Port-Switch ein, verkabelt alle Geräte und hat nach wenigen Minuten alle Maschinen auf Sollzustand.
Die kabelgebundenen Geräte im gesamten Schulhaus kann er sogar über Fernwartung starten und von seinem "Masterrechner" aus mit Updates versorgen. Dabei wird (in der Linuxmusterlösung) nicht der komplette Festplatteninhalt ausgetauscht - es werden nur die Änderungen verteilt. Genial! Admins paradise.
Weiterer Vorteil:
Die Strahlenbelastung wird minimiert, weil die Geräte nicht durch Wände senden müssen, nicht ständig auf Hochlast laufen und nur bei Bedarf senden. Damit hält man sich auch "bedenkentragende Eltern" vom Hals.
Das Geld, das für bessere Hardware verwendet wird, lässt sich ohne Qualitätseinbußen an der Software einsparen:
- Kein Windows-Serverbetriebssystem mit immensen Lizenzkosten (auch für die Clients), sondern die Linux-Musterlösung für Schulserver
- Kein M$-Office (und schon gar kein Office365 mit jährlichen Gebühren und dem Bestreben, ständig nach Hause zu telefonieren), sondern das kostenlose LibreOffice-Paket.
ja... ich weiß... die Firmen verlangen die Beherrschung von M$Office....
Schmarrn. Die Firmen verlangen die Beherrschung von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Wenn die Schüler die Schule verlassen, sieht das Programmdesign sowieso schon wieder anders aus. Die Schüler lernen nicht "Drück die 4.Taste von oben links", sondern Strukturen.
Also. Macht's vernünftig.
Am besten noch den Server mit der kostenlosen Linux-Musterlösung ausstatten. Dann habt ihr "was gscheits". Verkauf' ich nicht. Kostet sowieso nix. Nutze ich aber bereits seit 20 Jahren problemlos ;-)
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linuxmuster.net
Das kostenlose, perfekte Schulserver-Betriebssystem. Entwickelt von Lehrern für die Schule.
Lehrer? können die das? Das sind doch keine Profis!
Die schon. Linuxmuster wird seit 20 Jahren von Berufsschulkollegen entwickelt, die Netzwerk-Administratoren ausbilden. Wer könnte es besser und wäre näher an der Praxis?
Gut. Die Serverinstallation ist nicht trivial. Aber machbar.
Auch für "Dummies". Spaßeshalber habe ich die Installation Zuhause auf einem gebrauchten Server durchgeführt, den ich für 100 € im AfB-Shop gekauft hatte.
Dabei habe ich den Ablauf in einer "Kochanleitung" Schritt-für-Schritt" protokolliert. Nachmachen. Funzt.
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lm4dummies.schulbibo.de